Legaler Vertriebsweg schützt vor Medikamentenfälschungen

04.10.2012

Innerhalb von nur einer Woche zogen die deutschen Zollstellen im Rahmen der internationalen Aktionswoche PANGEA V insgesamt 530 ausländische Brief- und Paketsendungen mit rund 68.000 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus dem Verkehr. Neben Wachstumshormonen stellten die Zollbeamten unter anderem auch Potenzmittel, Verhütungs- und Schlankheitsmittel sowie klassische Schmerzmittel und Antidepressiva sicher. »Die nun aufgedeckten Fälle zeigen erneut, wie gefährlich der illegale Vertrieb von Arzneimitteln ist. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Verbraucher auf Dauer sichere Bezugsquellen für ihre Medikamente behalten – und dies ist der klassische und legale Vertriebsweg vom Hersteller über den Großhändler zur Apotheke. Nur der legale Vertriebsweg schützt verlässlich vor Fälschungen«, sagte Reinhard Hoferichter, Sprecher des Lenkungsausschusses von securPharm. Gefälschte Arzneimittel stellen in der legalen Lieferkette in Deutschland – vom Hersteller über die Großhändlern zu den Apotheken und Patienten – auch derzeit kein Problem dar.

Um den Schutz der Patienten vor Arzneimittelfälschungen auch für die Zukunft zu wahren, entwickeln mehrere Verbände von Arzneimittelherstellern, Großhändlern und Apotheken im Rahmen der securPharm ein System zur Fälschungsabwehr. Sie reagieren damit schon heute auf eine EU-Richtlinie, die dies voraussichtlich ab dem Jahre 2017 verbindlich vorschreiben wird. Kernstück ist die Entwicklung von Sicherheitsmerkmalen, mit der einzelne Arzneimittelpackungen identifiziert und auf Echtheit überprüft werden können. Dabei versehen Hersteller Arzneimittelpackungen mit einem Data-Matrix-Code. Dieser enthält eine individuelle Packungsnummer, die in einer von den Herstellern betriebenen Datenbank gespeichert ist. Bei der Abgabe in der Apotheke wird dieser Code gescannt und die enthaltene Packungsnummer verifiziert – wofür die ApothekenDatenbank mit der Hersteller-Datenbank in Kontakt tritt. Bei Unstimmigkeiten erhält der Patient eine andere Packung des gleichen Medikaments, der Fälschungsverdacht wird untersucht.

Im kommenden Jahr wird securPharm sein System in einem  Pilotversuch mit einigen gekennzeichneten Medikamenten testen. Daran wollen sich zahlreiche Hersteller, Großhändler und Apotheken bundesweit beteiligen. Schon jetzt sind die ersten im Rahmen des Pilotversuchs gekennzeichneten Arzneimittelpackungen in Verkehr.

Weitere Informationen über securPharm; Bildmaterial und ein Schaubild zur Funktion des Systems finden Sie unter »Für die Presse« []

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Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131

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