Ermittlungen der Zollbehörden zeigen Gefahren des illegalen Vertriebswegs bei Arzneimitteln

23.05.2014

Wachstumshormone, Potenz-, Verhütungs- und Schlankheitsmittel, Schmerzmittel, Antidepressiva und andere Arzneimittel als Tabletten, Kapseln und Ampullen haben deutsche Zollbehörden im Rahmen der Aktionswoche Pangea VII aus dem Verkehr gezogen. Diese Arzneimittel fanden sich in 816 Briefen und Päckchen, die abgefangen wurden. Es handelt sich um Waren, die nicht von legalen Apotheken, sondern von illegalen Händlern bezogen wurden. „Die Ergebnisse dieser Aktionswoche sind erschreckend! Sie zeigen, dass Aufklärung dringend notwendig ist. Wer Arzneimittel aus illegaler Quelle bezieht, spielt Roulette mit seiner Gesundheit! Denn viele diese angeblichen Arzneimittel enthalten entweder gar keinen Wirkstoff oder aber gefährliche Inhaltsstoffe. Arzneimittel sollte man ausschließlich über den legalen Vertriebsweg beziehen”, erklärte Reinhard Hoferichter, Sprecher des Lenkungsausschusses von securPharm e.V.

Um diesen legalen Vertriebsweg noch sicherer zu machen und Fälschern ihre derzeit noch genutzten Schlupflöcher zu schließen, hat securPharm ein Sicherheitssystem für Arzneimittel entwickelt, das die europäische Fälschungsrichtlinie hervorragend umsetzt. Seit nunmehr einem Jahr läuft das Projekt mit ausgewählten Medikamenten und rund 380 teilnehmenden Apotheken im Echtbetrieb und zeigt, dass es funktioniert. In diesem System machen Arzneimittelhersteller jede Packung zu einem Unikat, indem sie einen quadratischen Data Matrix Code aufdrucken, der eine individuelle Nummer (randomisierte Seriennummer) enthält. Alle vergebenen Nummern speichern sie in einer gemeinsamen Hersteller-Datenbank. Später, in der Apotheke, wird der Code jeder Packung direkt vor der Abgabe an den Patienten verifiziert, d. h. gescannt und damit in der Hersteller-Datenbank abgefragt. Bei Unstimmigkeiten (Seriennummer nicht vergeben oder schon bei einer anderen Packung gescannt worden) erhält der Patient eine andere Packung des gleichen Medikaments, die beanstandete Packung wird einbehalten, und der Fälschungsverdacht wird untersucht. securPharm soll Teil eines EU-weiten Abwehrsystems gegen Arzneimittelfälschungen werden.

„Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden!“, so Hoferichter. „Das System zeigt keine Anfälligkeiten und wir können damit den Schutz und die Sicherheit der legalen Vertriebskette noch einmal deutlich erhöhen. Das ist auch notwendig, denn aktuelle, von Italien ausgehende Fälle zeigen, dass zunehmend versucht wird, Fälschungen auch in den legalen Vertriebsweg einzuspeisen. Wir arbeiten deshalb darauf hin, immer mehr Medikamente und Vertriebspartner in das System einzubeziehen.

Unsere Versorgung in Deutschland ist auf einem extrem hohen Sicherheitsniveau. Um dies dauerhaft zu halten, brauchen wir securPharm als Schutzschild gegen Arzneimittelfälschungen. Mittelfristig wird securPharm zudem Teil eines EU-weiten Schutzsystems werden; ganz so, wie die europäische Richtlinie gegen Arzneimittelfälschungen das 2011 vorgezeichnet hat.“

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