Vier Jahre Fälschungsabwehrsystem securPharm

24.03.2015

Frankfurt a.M.  Seit vier Jahren setzt das securPharm-System zur Abwehr gefälschter Medi­kamente in Apotheken Maßstäbe für Deutschland. Das Konsortium securPharm e.V. aus Pharma-, Groß­handels- und Apotheker­verbänden ist 2011 angetreten, um den Arzneimittelvertrieb noch sicherer zu machen. Es hat dafür das bislang einzige System Europas entwickelt und erprobt, das die künftigen gesetzlichen Anforderungen der EU-Kommission an die Echtheitsprüfung von Arznei­mitteln in der Apotheke umsetzt. Seit 2013 ist es in Betrieb. Der einzigartige Zusammen­schluss aus Industrie, Großhandel und Apothekerschaft ermöglicht, das System von Beginn an optimal an den Anforderungen aller Beteiligten auszu­richten. Mittlerweile kann securPharm auf Millionen mit Data Matrix Codes ausgestattete Arzneimittel­packungen verweisen, die sich mit dem System im tatsächlichen Arzneimittel­vertrieb überprüfen lassen.

„Als entscheidend für das Gelingen des securPharm-Systems haben sich zwei Dinge erwiesen“, so Dr. Reinhard Hoferichter, Sprecher des Lenkungsausschusses von securPharm. „Zum einen ist es von den Akteuren des Arzneimittelvertriebs selbst getragen – Herstellern, Großhändlern und Apotheken; und ihre Ideen und Rück­meldungen fließen in seine Optimierung ein. Zum zweiten ermöglicht es die nötigen Echtheitsprüfungen unter Wahrung größtmöglicher Datensicherheit. Kein Hersteller oder Großhändler riskiert, dass Wettbewerber seine Packungs­distribution über Europa studieren und das Wissen zum eigenen Vorteil nutzen können.“

„Das securPharm-System ist ganz in Übereinstimmung mit den Vorgaben für ein EU-weites Fälschungsabwehrsystem konzipiert, das voraussichtlich ab 2018 verpflichtend werden wird. Es ist auch darauf angelegt, sich mit Hilfe eines europäischen Datendreh­kreuzes mit den noch zu errichtenden Systemen anderer EU-Länder zu verbinden. „Das reibungslose Zusammenarbeiten getrennter Datenbanken ist schon heute Kernelement des securPharm-Systems; damit ist es fit für eine pan-europäische Interaktion“, kommentierte Hoferichter.

Beim securPharm-System machen Arzneimittelhersteller jede Packung zu einem Unikat, indem sie einen Data Matrix Code aufdrucken, der eine individuelle Nummer (randomisierte Packungsnummer) enthält. Alle vergebenen Packungsnummern speichern sie in einer gemeinsamen Datenbank der Hersteller. Später, in der Apotheke, wird der Code jeder Packung direkt vor der Abgabe an den Patienten verifiziert, d. h. gescannt und in der Hersteller-Datenbank abgefragt. Bei Unstimmigkeiten (Packungs­nummer nicht vergeben oder schon bei einer anderen Packung gescannt worden) erhält der Patient eine andere Packung des gleichen Medikaments; die beanstandete Packung wird einbehalten und der Fall untersucht. Für Großhändler bietet das System zusätzlich die Möglichkeit zur Überprüfung von Packungen im Bedarfsfall, was in den vergangenen Monaten bereits vom Großhandel erfolgreich erprobt wurde.

Zu den Vorzügen des Systems gehört, dass es sein hohes Sicherheitsniveau auf Basis etablierter Technologie realisieren wird, keine teuren Packungsmerkmale erfordert und von den Praktikern des Arzneimittelvertriebs entwickelt und betrieben wird.

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